Warn-Apps - was für ein Quatsch

25.07.2016 23:03
ca. 2 Minuten Lesezeit

Nach jedem neuen Amoklauf / Anschlag / Hochwasser / Unwetter / etc. liest man, dass sich die Leute völlig uninformiert fühlen. Das mag ja auch alles stimmen, aber was daraus resultiert, wird immer abenteuerlicher.

Da wird dann der Schrei nach Yet-Another-Warn-App laut, die gefälligst von Behörde XYZ betrieben werden muss.

Warum denn eine App?

Ich sehe da absolut keinen Vorteil drin, eine App draus zu machen. Die Leute sind es zwar gewohnt, heutzutage sogar für den verwirrenden Weg zum eigenen Klo eine App zu installieren, allerdings braucht man doch mit Sicherheit keine Apps, um einen Warnhinweis zu bekommen.

In anderen Ländern ist es gang und gäbe, dass einem die Behörden einfach eine SMS zukommen lassen, wenn sich in der Region, in der man sich aufhält, etwas passiert - sei es eben ein nahendes Unwetter, jemand mit Waffen im Einkaufszentrum, oder was auch immer. Ohne Anmeldung. Einfach an alle Handynummern, die in bestimmten Regionen auf Mobilfunkmasten eingeloggt sind.

Die SMS ist auch ein viel besserer Service

Während man in der tiefsten Pampa auch heute noch oft ein Empfangsproblem hat, zeigt das eigene Mobiltelefon gerne »Nur Notrufe« an. Das bedeutet: Dein eigener Provider bietet dir grad nix an, aber ein anderer Empfangsturm lässt dich weiterhin den Notruf wählen. Oder SMS empfangen - wenn man es denn dann dafür nutzen würde.

Handymasten sind regional, man muss also als Nutzer nicht erst auswählen, für welche Regionen man gerne Notifications erhalten möchte. Nein, man bekommt einfach in einem gewissen Umkreis um die Region eine SMS für die nahende/vorhandene Problematik.

Für so eine Lösung müssten allerdings die Behörden in Deutschland zusammenarbeiten. Und das ist ja nun wirklich ein bisschen zu viel verlangt.

Es gibt schon Warnapps, die allesamt eher so lala sind

Die Versuche, solche Warn-Apps zu etablieren, haben sich auch scheinbar allesamt als mehr Schein als Sein herausgestellt. Während Katwarn von der Versicherungswirtschaft herausgebracht wurde und gar nicht in allen Regionen Deutschlands angeboten wird, ist NINA ein Angebot des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und laut der Kommentare im Play Store wurde der Amoklauf in München nicht mal gepushed: "Bei welchem Ereignis NINA aktiviert wird, entscheiden die jeweils verantwortlichen Stellen im Rahmen ihrer Zuständigkeiten." Das klingt irgendwie falsch.


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