Ich bin dann mal weg

17.05.2016 19:30
ca. 4 Minuten Lesezeit

Also Teile von mir sind dann mal weg. Der überwiegende Teil davon ist der Bauch, die Hüfte oder eben das Doppelkinn. Einfach so? Nein, natürlich nicht - durch eine Diät. Wieviel? Och, so 22kg in nicht mal 10 Wochen.

Warum das Ganze?

Vor der Diät meinte mein Körper, genauer gesagt mein Rücken, mal wieder etwas rumzicken zu müssen. Nach meiner OP der Bandscheibenvorfälle vor 3 Jahren war das natürlich eher semi-cool und für mich ein Zeichen, dass ich zwingend etwas ändern muss.

Und wie jetzt genau?

Bei mir ist das so eine Kombi-Geschichte. Zu allererst muss man einfach mal aufhören, Scheiße in seinen Körper zu stopfen. Bis man mal so realisiert hat, was man alles so zu sich nimmt den ganzen Tag, das ist schon mal ein harter Weg - aber machbar.

Dann mache ich außerdem noch Bodymed - das ist Abnehmen mit ärztlicher Unterstützung. Man macht einen Kurs mit und bekommt erstmal erzählt, wie der Körper und wie Nahrung wirklich funktioniert. Diesen Kurs habe ich schon vor einigen Jahren mitgemacht, damals habe ich aber selbst ein paar bedeutende Fehler gemacht, die mir heute erst bewusst sind. Dazu muss ich etwas ausholen. Bei Bodymed ersetzt man während der Abnehmphase 2 Mahlzeiten durch einen Eiweiss-Drink und eine Mahlzeit (man sucht sich selbst aus, ob es Frühstück, Mittag oder Abendessen ist) isst man dann ganz normal. Dieses "normal" habe ich damals zu wörtlich genommen und weiterhin Kohlenhydrate in rauhen Mengen zu mir genommen. Heute weiss ich, dass dies das Problem war, was zum typischen Jojo-Effekt geführt hat. Jetzt habe ich meine Ernährung komplett umgestellt und es kommt eiweißreiche und kohlenhydratarme Nahrung auf den Tisch.

Da sind wir auch schon am nächsten Punkt: Low Carb. Einfach mal die Kohlenhydrate weglassen. Auch wenn ich früher viele Nudeln und Kartoffeln gegessen habe, fehlen sie mir gar nicht. Jetzt kommt eher mal Gemüse auf den Tisch, zusammen mit Fleisch. Ich achte dabei im Übrigen nicht streng darauf, nicht aus der Ketose raus zu kommen, sondern schaue eher, dass es ausgewogen bleibt. So kommt der Körper später nicht unbedingt auf die Idee, jegliche frisch zugeführten Kohlenhydrate direkt wieder aufzubewahren für schlechte Zeiten.

Hinzu kommt, dass ich nicht mehr nach 18 Uhr esse. Das ist für mich weniger schlimm als für mein Umfeld. Das typische "lass uns morgen um 19 Uhr zum Essen treffen" lehne ich halt einfach ab und der Körper hat noch die Möglichkeit, während meiner Wachphase die Nährstoffe zu verbrauchen. Damit er das überhaupt schaffen kann, versuche ich, unter 1000 kcal an Nahrung täglich zu mir zu nehmen. Das klappt nicht immer ganz, aber es hält sich so um und bei diesen Werten. Manchmal mehr, oft aber eher weniger. Mein Umfeld ist schon stark genervt, dass ich ständig gucke, wieviel Nährstoffe eigentlich in diversen Lebensmitteln sind - aber nur so lerne ich stetig, wie und wovon ich mich ernähre.

Was daraus resultiert, ist das weniger Essen. Konnte ich bis vor der Diät pro Mahlzeit locker ein halbes Schwein verdrücken, schaffe ich heute nicht mal bei meinen üblichen Restaurants die kleinen Portionen. Diese resultierte Magenverkleinerung finde ich persönlich als eines der erstrebenswertesten Ziele. Inzwischen kenne ich dadurch wieder den Unterschied zwischen satt und überfressen sein.

Als letzte Maßnahme ist da noch Sport. Das widerum ist eines der für mich überraschendsten Entwicklungen. Da ich selbst zu blöd zum Joggen bin (ich kann nicht sinnvoll atmen, das ging mir schon in meiner Kindheit so), habe ich mich für schnelles Gehen entschieden. Anfangs brauchte ich für 5km noch 1,5 Stunden (Jogger werden lachen), schaffe ich inzwischen 10km in der gleichen Zeit (Jogger werden immer noch lachen). Für mich selbst ist das ein riesiger Fortschritt und da ich diese Trainingseinheit täglich, teilweise sogar doppelt am Tag mache, lohnt es sich für den Körper. Meinen Rücken freut dieser Fortschritt und durch meine neue Mitgliedschaft im Fitnessstudio, die ich fast täglich nutze, kann ich das Programm auch bei schlechtem Wetter durchziehen.

Was hat sich verändert?

Einiges! Ich fühle mich viel fitter. Das Aufstehen bereitet mir keine Rückenschmerzen mehr, durch die tägliche Messung von Gewicht und Bauchumfang sehe ich, wie ich von Adipositas Grad I über "nur noch Übergewicht" hin zum Normalgewicht und einem gesunden Bauchumfang wandere.

Jeden Tag geht es ein kleines bisschen weiter und besser und ich freue mich, auf meine Bikini-Figur im Sommer. Dann muss ich mir nur noch einen Bikini kaufen. Und braun werden.


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