Mein Chromebook-Bericht

15.07.2011 11:17
ca. 3 Minuten Lesezeit

Mein erstes langes selbstgedrehtes Video :)

Was fehlt im Video:

Vergleich zu Windows/Mac/Linux
Hierzu kann man nur sagen: Man kann es kaum vergleichen.

Ich würde ChromeOS eher mit einem Tablet mit Tastatur vergleichen wollen, nur dass die Oberfläche eben der Browser ist. Man stelle sich vor, man könne unter Windows kein Hintergrundbild setzen und es würde immer nur ein Browser im Vollbild starten. Wenn ich mir aber meinen Arbeitsalltag so anschaue, reicht das. Ich habe ca. 90% des Tages den Browser offen und die anderen 10% sind eine Entwicklungsumgebung. Nun bin ich da sehr sparsam und benutze nur einen VIM zum Coden, sodass ich das Terminal vom ChromeOS für eine SSH-Verbindung zu einem Linux-Entwicklungsserver nutzen kann und schon kann ich alles tun, was ich sonst auch mache.

Lassen wir jetzt den Coding-Umstand mal weg, wäre die Browsernutzung das Einzige, was ich mache. Ich höre damit Musik, schaue mir darin Videos an und jegliche digitale Kommunikation (ohne Ausnahme) läuft im Browser. Wozu brauchte man noch gleich einen Desktop? Ach ja, zum zumüllen. Wozu muss man noch gleich Software lokal installieren? Weil’s hübscher ist? Nunja, das ist ja kein Ding der Software, sondern wie die Tools, die man benutzt, gestaltet sind.

Akkulaufzeit
Je nach Bildschirmhelligkeit und Benutzung fällt das ziemlich unterschiedlich aus. Ich habe das Gerät nach dem Erhalt grad mal eine Stunde aufgeladen und danach 5 Stunden genutzt. Heute kamen ohne zusätzliche Aufladung nochmal ca. 3 Stunden hinzu und die 35%-Marke  war noch nicht unterschritten. Also kann man locker von 8-10 Stunden ausgehen.

Dinge direkt in die Cloud speichern
Im Chrome Webstore gibt es z.B. ein Plugin, womit man direkt beim Download in die Cloud seiner Wahl speichern kann: Cloud Save.

Die Nutzung ohne Google
Es gibt ja immer noch Menschen, die Angst vor Google haben und wenn wir mal ganz ehrlich sind: Verschwindet aus diesem Internet und baut euch ein eigenes. Denn dann müsstet ihr nämlich genauso viel Angst vor Amazon, Akamai, IBM und Microsoft haben, von denen der Großteil der CDNs betrieben wird. Hinzu kommt noch Apple und das eben genannte Microsoft, die die beliebtesten Betriebssysteme herstellen. Die können euch alle ausspionieren. Aber dies ist ein anderes Thema.
Wenn ihr dieses Book trotzdem nutzen wollt: Benutzt es im Inkognito-Modus oder legt euch einen Dummy-Google-Account zu, der null Informationen über euch hat.

Die Webcam in Verbindung mit Flash
Wie wir ja nun schon festgestellt haben, liegt unten drunter ein Linux. So, nun waren die Damen und Herren von Adobe so frei und ließen die Webcam-Unterstützung in Flash ziemlich ekelhaft. Geht man damit auf dailybooth und will ein lecker Foto von sich schießen, wird man schnell feststellen, dass dies völlig verpixelt ist. Das liegt aber nicht an der Kamera, denn ein Hangout, der über das Google-Talk-Plugin die Cam benutzt, hat da ein deutlich besseres Bild. Außerdem habe ich diesen Pixeleffekt unter meinem Ubuntu auf dem normalen Laptop auch.

Google Talk
Auf dem Gerät ist ein Google-Talk-Client installiert, der tab-übergreifend funktioniert, aber nur einen Account bedienen kann. Der Vorteil des Client ist, dass er im Gegensatz zum Google-Talk-Webfrontend innerhalb von Google Mail immer die History der letzten Chats mit anzeigt. Das nervte mich bei der Webversion immer.

Ist das Chromebook etwas für jeden?
Gegenfrage: Ist MacOS etwas für jeden? Ist Windows etwas für jeden? Ist Linux etwas für jeden?
Man kann die Menschen nicht über einen Kamm scheren (auch wenn dies ein sehr wünschenswertes Ziel für alle Entwickler wäre ;)) und genau deswegen muss jeder für sich entscheiden, ob er sich gerne ein Chromebook kaufen will. Ich persönlich werde es exzessiv nutzen, da ich auf dieses Gerät bereits fast 2 Jahre hinarbeite, aber bei der Nachbestellung weiterer Chromebooks würde ich jetzt bis zur nächsten Generation warten, die hoffentlich bald kommt.


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