Ghost - das kannste schon so machen

15.10.2013 20:43
ca. 2 Minuten Lesezeit

Hey, ein neues Blogsystem hat das Beta-Licht der Welt erblickt. Beta. Wirklich Beta. Anders kann man Ghost bisher auch nicht nennen.

Ich hab es mir mal etwas angeschaut, nicht ganz tief reingeschaut, aber grob einen Überblick verschafft.

Fangen wir doch mal damit an, dass es in JavaScript geschrieben ist, um auf Node.js zu laufen. Nun muss man dazusagen, dass Node nicht unbedingt meine erste Wahl wäre, um ein Blog zu betreiben, ist es für die meisten Leute, die heutzutage ein Blog haben, wohl eher unbenutzbar. Und wenn man versucht, es auf einer sinnvollen Cloudplattform wie Heroku zum Laufen zu bringen, wird einem direkt gesagt: “Tu’s nicht!”. Das widerum hat mich natürlich nicht davon abgehalten, es trotzdem zu tun.

Warum keine sinnvoll skalierende Cloud-Plattform unterstützt wird? Weil man lokal Dateien speichern möchte. Eines der größten Fehler, wie ich finde. Warum will eine Blogsoftware, die in diesem Jahrzehnt angefangen wurde zu schreiben, auf die eigene Festplatte schreiben? Warum baut man es nicht gleich so, dass man z.B. in ein S3-Bucket hochlädt? Das wäre nun wirklich kein Beinbruch.

Dann geht’s weiter. In der Standard-Konfiguration will Ghost in eine sqlite-Datenbank persistieren. Nun hört man natürlich ganz oft, dass sqlite eine fantastisch skalierende Datenbank ist. Nicht. Aber man kann natürlich auch mysql verwenden. Nur muss man sich diese Konfiguration erstmal schön zurechtsammeln und -frickeln.

Die Mail-Konfiguration, die notwendig ist, um einen User anzulegen (komische Aussage auf deren Website) ist auch irgendwie merkwürdig und in der Default-Konfiguration auf mailgun eingestellt. Das liess sich zum Glück im Zusammenhang mit Heroku am einfachsten konfigurieren.

Als es dann lief, stolperte ich darüber, dass man irgendwie einen User anlegen müsse. Schade nur, dass man danach diesen Sign-Up gar nicht mehr deaktivieren kann. Wäre ja aus Sicherheitsgründen vielleicht gar keine so ungeile Idee.

Über das Frontend sag ich mal erstmal nix, dazu haben die anderen Hippster in diesem Internet schon genug geschrieben.

Was ich aber noch loswerden möchte ist, dass ZIP-File mit dem Source-Code ein schönes Blender-Paket ist. Installiert man alle notwendigen Node.js-Pakete, sind alleine diese schon 25 MB groß. Ich will ja nix sagen, aber wenn man Wordpress schon eine Konkurrenz machen will, sollte man deren 15 MB unkomprimiert schon unterbieten können.

Was ich aber schon einen guten Anfang finde, ist im Übrigen, dass man komplett auf HTML 5 gesetzt hat und dass alles über Templates generiert wird und nicht über PHP-Files mit reingewurschteltem HTML.


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